Bei Real Madrid herrscht nach dem grandiosen Comeback im CL-Achtelfinal-Rückspiel vom Mittwochabend eitle Freude. Nach einem verlorenen Hinspiel und anfänglichem Rückstand im Rückspiel, drehten die Königlichen in der zweiten Halbzeit richtig auf. Vor allem ihr Stürmerstar Karim Benzema brachte mit seinem Hattrick das Bernabeu zum Kochen. Bei Paris Saint-Germain war dagegen die Enttäuschung nach dem erneuten frühen Ausscheiden in der Königsklasse enorm. Erste Rufe nach Konsequenzen wurden laut.
Der Erfolg war zum Greifen nahe, und wenn es dann nicht gelingt, mit dem besten, oder jedenfalls teuersten, Offensivtrio der Welt den Vorsprung zu verteidigen, stellt sich die Frage, ob eventuell der Trainer schuld sein könnte.
Wird Zidane neuer Trainer bei Paris Saint Germain?
PSG-Coach Mauricio Pochettino, dessen Vertrag in der französischen Hauptstadt noch bis Mitte 2023 befristet ist, steht nicht erst seit dem Champions League-Aus in der Kritik. Ein vorzeitiger Abschied, wird gemunkelt, sei ausgemachte Sache.
Es sei angeblich geplant, Pochettino im Sommer durch Zinedine Zidane zu ersetzen. Nach dem Champions League-Debakel wird ein früheres Ausscheiden wahrscheinlich. Pochettino seinerseits war zuletzt wiederholt als Rangnick-Nachfolger bei Manchester United ins Gespräch gebracht worden.
Debakel für PSG: Schon das vierte CL-Aus nach einem Hinspielsieg
Paris Saint-Germain bleibt der heiß ersehnte Champions League-Erfolg erneut versagt. Der französische Hauptstadtklub verspielte in Madrid schon zum vierten Mal seit 2013 eine gute Ausgangslage.
Das größte Debakel erlebten die Franzosen in der Saison 2016/17, als sie nach einem 4:0-Hinspielerfolg gegen Barcelona den Einzug in die Runde der letzten Acht nach einer historischen 1:6-Rückspiel-Niederlage verpassten. 2020 erreichte PSG dann das Finale, verlor dort aber gegen den FC Bayern München mit 0:1.
Mit Messi sollte unbedingt die Königsklasse gewonnen werden
Der teure Einkauf von Lionel Messi zu Saisonbeginn, nachdem man schon die Superstars Mbappé und Neymar in den eigenen Reihen hatte, erfolgte sicher nicht mit Blick auf den Gewinn der französischen Fußballmeisterschaft. Das große Ziel war der Titel in der europäischen Königsklasse.
Nachdem man zuvor auch schon im französischen Pokal ausgeschieden war, ist die Saison für die Pochettino-Elf im Prinzip gelaufen. In der französischen Liga führt PSG zwar mit 13 Punkten Vorsprung auf den Zweitplatzierten. Der nationale Titel wird für das Star-Ensemble jedoch sicher nur ein schwacher Trost sein.
Pochettino nur noch ein Trainer auf Abruf
PSG-Sportdirektor Leonardo stellte sich nach dem Spiel in Madrid erst einmal vor den Trainer. Zwar sieht auch er die Notwendigkeit von Konsequenzen. Es gebe keine Ausreden, man müsse Lösungen finden, – so schnell wie möglich, so Leonardo nach dem Mittwochspiel. Aber von einer Trainerentlassung war einstweilen nicht die Rede.
Man müsse jetzt zusammenstehen, beschwor der Sportdirektor alle Beteiligten. Pochettino sei immer noch ein Teil des Projekts für die Saison. Es sei jetzt nicht die Zeit, über ihn nachzudenken. Man solle jetzt nicht alles in den Müll werfen und nach jeder Niederlage von vorn anfangen, bekräftigte Leonardo.
Gerüchte um Pochettino-Wechsel zu Manchester United
Dass Pochettino seinen bis 2023 befristeten Vertrag nicht vollumfänglich erfüllen wird, gilt jedoch als sicher. Falls er nicht doch noch in der laufenden Saison ausgetauscht wird, ist mit einer Kündigung zu Saisonende zu rechnen.
Der Argentinier wird das verkraften können. Ihm wird ohnehin nachgesagt, mit einem Wechsel zu Manchester United zu liebäugeln, die ihrerseits ein Interesse an dem PSG-Trainer bekundet haben.