Die Nachricht traf die gesamte Fußball-Welt wie aus heiterem Himmel – laut mehrfach unabhängig übereinstimmenden Medienberichten zogen die Bayern-Verantwortlichen um Oliver Kahn, Herbert Hainer als auch Brazzo Salihamidzic überraschend die Reisleine und entschieden, sich von der großen Trainer-Hoffnung Julians Nagelsmann zu trennen. So zumindest, wenn man den Exklusiv-Berichterstattung von Kicker als auch Bild glauben schenken mag. Derzeit scheint bereits alles in trockenen Tüchern, während auf offizieller Seite noch nichts bestätigt wurde. Die Spieler jedenfalls scheinen geschockt zu reagieren und gelten von der Entscheidung der Verantwortlichen als überrascht. Gleiches gilt für die Fans des FC Bayerns, welche das „Mia-San-Mia“-Gefühl bei der Trainer-Entscheidung völlig fehlt. Vielmehr wurde das Motto des Rekordmeisters mit Füßen getreten, was die Fans des eigenen Klubs harsch kritisieren.
Die Überraschung in den internationalen Medien über die Berichterstattung vom Donnerstagabend könnte kaum größer sein. In der laufenden Königsklassensaison gelten die Bayern als ungeschlagen und konnten selbst Inter Mailand, Barcelona als auch zuletzt PSG in jeweils beiden Duellen ohne Gegentor besiegen. Eine CL-Bilanz, auf die die meisten Klubs neidisch wären. Nichtsdestotrotz kam es vergangenen Sonntag zur bittere 2:1 Pleite gegen Bayer 04 Leverkusen, weswegen die Münchner sich tabellarisch nun einen Zähler hinter Dortmund einreihen. Dennoch gäbe es die Chance, gleich nach der Länderspielpause das Spiel gegen die Schwarzgelben zu gewinnen, um aus eigener Kraft die Tabellenführung zurückzuerobern. Diese wird der Ex-Hoffenheimer allerdings nicht mehr erhalten.
Wann kommt es zur offiziellen Verkündung?
Das Raunen war groß und die Entlassung gilt bereits als in Stein gemeißelt. Dabei wurde das Ganze von offizieller Seite noch nicht bestätigt. Julian Nagelsmann erwiderte am Donnerstagabend auf Kicker-Nachfrage, dass er zwar von den Gerüchten über die Medien Wind bekommen habe, von Vereinsseite allerdings noch nichts gehört hat.
Am heutigen Freitag kam es nun bei Nagelsmann Zuhause zum 1,5 stündigen treffen mit seinen beiden Beratern, während es wenig später zu den Bossen an die Säbenerstraße ging. Laut Medienberichten werden nun die weiteren Konditionen ausgehandelt, da dieser bis zum Ende der Spielzeit weiterhin in Festanstellung bleiben soll. Erst ab dem Ende dieser Saison soll über eine Abfindung mit dem 35-jährigen diskutiert werden. Stellt sich nun die Frage, ob das Aus tatsächlich bereits beschlossen ist, oder ob dem jungen Chef-Trainer doch noch eine Chance bleibt.
Bayern-Bosse bereits mit Tuchel einig – Unterschrift am Montag?
Ging es nach den Medienberichten der vergangenen Wochen, so hätten die Bayern Interesse am Ex-PSG-Trainer gezeigt, doch letzten Endes wurden die Gerüchte in das Märchenreich verwiesen. Nur wenig später scheint aus großer Übertreibung die bittere Realität zu werden, da der Rekordmeister nach wie vor in allen 3 Wettbewerben vertreten ist. International wurde La Bestia Negra als einer der Top-Favoriten auf den Titel-Gewinn in der Königsklasse angesehen, doch wird sich vieles ändern.
Thomas Tuchel gilt als bekannt dafür, seine Taktiken an den vorhandenen Kader stark anzupassen, um das Beste aus dem Team herauszuholen. Zwischenmenschlich allerdings ist der Ex-Dortmunder bereits bei mehreren Stationen mit den Verantwortlichen angeeckt, weswegen das Ganze in München sehr schwierig werden könnte.
Fazit: Bayern-Bosse spielen mit dem Feuer
Die Münchner befinden sich in allen Wettbewerben auf Kurs und können aus eigener Kraft das Triple schaffen. Dass Julian Nagelsmann nun die Chance auf die Titelgewinne verwehrt wird, gilt daher als kaum zu glauben. Wäre Thomas Tuchel nicht als freier Kandidat zur Verfügung gewesen, so würde Julian Nagelsmann mit Sicherheit die Spielzeit als Chef-Trainer der Münchner beenden. Nun scheint es, als müsse dieser seine herausragende Champions League Saison und die Chance auf den Henkelpott unfreiwillig an Thomas Tuchel weiterreichen.
Die Entlassung zur Länderpause kommt mit Sicherheit zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt, allen voran da die Spieler erst kommenden Mittwoch aus der Länderspielreise zurückkommen werden. Bleiben dem Ex-Dortmunder 3 Tage, um das Team auf seinen Ex-Klub vorzubereiten. Sollte es außerdem zu einer Niederlage gegen Dortmund, als auch dem CL-Aus gegen City kommen, dann würde die Säbenerstraße unter Flammen stehen. Folglich stellt sich die Frage, weswegen die Bosse ein derartiges Risiko eingehen möchten und ob nicht doch etwas intern vorgefallen sein könnte.
Der Trainerwechsel in München gilt zwar als sicher, doch bis zur offiziellen Verkündung sollte das Ganze doch noch mit etwas Vorsicht genossen werden.