Nachdem sich die Hoffnung beim VfL Wolfsburg, nach einer Pleitenserie vor Weihnachten nach der kurzen Winterpause in die Spur zu finden, bei nur einem Punkt aus den drei Spielen beim VfL Bochum (0:1), gegen Hertha BSC (0:0) und bei RB Leipzig (0:2) unverkennbar nicht erfüllt hat, haben die Verantwortlichen die letzten Stunden vor Transferschluss noch zu einem größeren Kaderumbau genutzt.
Nach Marvin Stefaniak (Würzburger Kickers) und Jannis Lang (Erzgebirge Aue), die sich schon frühzeitig im Januar verabschiedet hatten, folgten die Abgänge von Admir Mehmedi (Antalyaspor), Daniel Ginczek (Fortuna Düsseldorf), Josuha Guilavogui (Girondins Bordeaux) und Wout Weghorst (FC Burnley).
Hohe Ablöse für Weghorst wurde direkt wieder investiert
Das Quartett zählte ausnahmslos zu den erfahrenen und gut verdienenden Profis, die allerdings sportlich entweder schon länger keine große Rolle mehr spielten oder aber auf Formsuche waren. Zugleich standen die vier Akteure in Verdacht, nicht für allerbeste Stimmung in der Kabine zu sorgen, sodass nun der Kahlschlag nur konsequent war.
Weil für Weghorst umgerechnet rund 14,5 Millionen Euro in die Kassen flossen und einiges an Gehalt eingespart werden konnte, hatten die Wölfe zugleich die Mittel, um drei neue Spieler hinzuzuholen.
17 Millionen Euro für zwei neue Stürmer
Während das US-Talent Kevin Paredes von D.C. United bei allem Potential und einer stattlichen Ablöse von mehr als sechs Millionen Euro eher in die Kategorie Perspektivspieler fällt, sollen Jonas Wind und Max Kruse möglichst auf Anhieb als neues Offensivduo funktionieren.
Der dänische Nationalspieler Wind wurde für rund zwölf Millionen Euro vom FC Kopenhagen losgeeist, während die Rückkehr des schon 2016/17 für die Wölfe spielenden Kruse für reichlich Aufsehen sorgte.
Max Kruse als Wolfsburger Überraschungs-Coup
Obwohl der Ex-Nationalspieler bald 34 Jahre alt wird und beim 1. FC Union Berlin nur noch einen Vertrag bis zum Ende der Saison besaß, sollen rund fünf Millionen Euro Ablöse nach Köpenick geflossen sein.
Kruse selbst machte derweil in einem offiziellen Statement auf der Union-Webseite keinen Hehl daraus, dass für den Wechsel nach Wolfsburg ein sehr gut dotierter Vertrag bis 2023 ein wesentlicher Faktor war.
Was kann man von Jonas Wind erwarten?
Nach fünf Toren und fünf Vorlagen in 16 Einsätzen in der bisherigen Bundesliga-Saison für Union Berlin soll Kruse in Wolfsburg das in den vergangenen Monaten weitgehend brach liegende, kreative Element stärken und selbst auch torgefährlich werden.
Letzteres erhofft man sich auch von Jonas Wind, bei dem mit 22 Jahren aber eine gewisse Anpassungszeit an das im Vergleich zur dänischen Superligaen höhere Niveau in der Bundesliga einkalkuliert werden muss.
Nur 17 Tore in 20 Spielen: Wolfsburg hat die schlechteste Offensive der gesamten Liga
Klar ist nichtsdestotrotz, dass die Wolfsburger Offensive, die an den ersten 20 Spieltagen nur 17 Treffer zustande gebracht hat und sich damit den Negativwert mit Schlusslicht SpVgg Greuther Fürth teilt, möglichst rasch und deutlich zulegen muss.
Am besten schon im Schlüsselspiel am kommenden Wochenende, zu dem just Fürth in der Volkswagen-Arena gastiert. Neben Kruse und Wind sind dabei mit Luca Waldschmidt, Dodi Lukébakio und Maximilian Philipp auch drei weitere namhafte Offensivkräfte gefordert, für die die Niedersachsen in den vergangenen Transferperioden viel Geld in die Hand genommen haben.
Ebenso für Lukas Nmecha, der mit sechs Treffern gemeinsam mit Weghorst die interne Torschützenliste anführt, nach einer im Dezember erlittenen Knöchelverletzung aber noch etwas Zeit benötigt, um wieder fit zu werden. Für einen Wolfsburger Heimsieg gegen Fürth gibt es beim Buchmacher THRILLSY eine Quote von 1,64.