Zum Deadline-Day kam es beim FC Bayern noch zu großen Überraschungen auf der Transferseite. Mit Joao Cancelo hat sich bereits am Vortag aus dem Nichts ein Königstransfer angekündigt, welcher letzten Endes zum Deadline-Day rechtzeitig über die Bühne ging. Unter Pep Guardiola kam der Portugiese zuletzt nur zu wenig Spielzeit, während er in den letzten 3 Partien nicht einmal eingewechselt wurde. Der Katalane setzt in der Zwischenzeit auf das junge Eigengewächs Alex Lewis (18), weshalb sich der Außenverteidiger bereits seit längerem mit einer Rotationsrolle zufrieden geben musste. Zudem kam es Gerüchten zufolge zu einem Wortgefecht mit dem Ex-Bayern-Trainer, welcher letzten Endes den Transfer ins Rollen brachte.
Für den FC Bayern gilt Joao Cancelo bereits seit langem als großer Wunschkandidat. Der 28-Jährige ist flexibel einsetzbar und kommt überwiegend als rechter oder linker Außenverteidiger zum Einsatz. Unter Pep Guardiola lief der Portugiese zumeist auf der linken Abwehrseite auf und mischte als inversiver Außenspieler über das Zentrum im Spielaufbau mit. Aufgrund seiner Qualitäten kann Cancelo auch auf der 6 oder als Innenverteidiger eingesetzt werden. Allen voran sein Offensivdrang als auch die präzisen Flanken aus dem Halbfeld zeichnen den Portugiesen aus. Da Rechtsverteidiger Noussair Mazraoui aufgrund einer Herzbeutelentzündung noch länger ausfallen wird, könnte der Nationalmannschafts-Kollege von Cristiano Ronaldo überwiegend auf der rechten Abwehrseiter zum Einsatz kommen und somit das Pendant zum offensiven Alphonso Davies bilden.
Welche Folgen hat der Cancelo-Tranfser für den Kader?
Der Superstar von Manchester City wird mit Sicherheit fest als Rechtsverteidiger auflaufen, weshalb Benjamin Pavard in Zukunft weniger Spielzeit erhalten wird. Gleiches gilt selbstverständlich für Eigengewächs Josip Stanisic, als auch dem frisch genesenen Bouna Sarr. Der Senegalese gilt ohnehin seit langer Zeit als Abschiedskandidat der Münchner. Die Verantwortlichen würden den Außenverteidiger ohne Aussicht auf Spielzeit gerne von ihrer Gehaltsliste streichen. Zudem könnte es auf lange Sicht auch für Eigengewächs Josip Stanisic für die eigene Entwicklung sinnvoller sein, sich irgendwo anders regelmäßig Spielzeit einzuholen.
Des Weiteren bereit allem Anschein nach auch Benjamin Pavard bereits seinen Abschied im Sommer vor. Aufgrund der Verletzung von Lucas Hernandez wird der Franzose in Zukunft überwiegend in der Innenverteidigung auflaufen. Hierbei wird er allerdings nur Minuten erhalten, wenn Upamecano als auch de Ligt eine Verschnaufpause benötigen sollten.
Wie lange bleibt Joao Cancelo beim FC Bayern?
Die Münchner konnten sich kurz vor Ende der Transferfrist den Star-Transfer per Leihe bis zum Saisonende verpflichten. Zudem besteht auch eine Kaufoption in Höhe von 70 Mio. Euro, welche der FCB ziehen kann. In welcher Höhe allerdings die Leihgebühr ausfällt wurde von den Klubs nicht bekanntgegeben. Allerdings wird der Verkauf von Benjamin Pavard nach England bereits einen großen Teil der Ablösesumme für den Portugiesen in die Kassen spülen. Sollte sich dieser folglich nicht als totaler Flop erweisen, werden Hasen Salihamidzic und Co. die Kaufoption ziehen.
Marcel Sabitzer wechselt nach Manchester United
Auch auf Seiten der Abgänge hat sich beim Rekordmeister kurzfristig noch etwas getan. Österreicher Marcel Sabitzer verlässt den FC Bayern kurzfristig in Richtung Manchester United. Aufgrund der Verletzung von Spielmacher Christian Eriksen hatten die Red Devils kurzfristig Handlungsbedarf. Mit Marcel Sabitzer sahen sie kurz vor Schluss den idealen Ersatz für den Dänen und hinterlegten kurzerhand Interesse an dem Österreicher.
Aufgrund der geringen Spielzeit als auch großen Konkurrenz im Tabellenmittelfeld erbat Sabitzer die Freigabe für einen Wechsel in das Old Trafford. Letzten Endes handelt es sich allerdings um keinen endgültigen Verkauf, denn eine Kaufoption wurde nicht mit den Engländern vereinbart. Aller Voraussicht nach wollen die Münchner die Entwicklung des Österreichers abwarten, um letzten Endes eine Entscheidung zu fällen. Sollte Sabitzer zudem starke Leistungen zeigen, würde dies die Verhandlungsposition der Münchner Verantwortlichen ohnehin stärken.
Kommt es doch noch zu einem festen Abgang von Marcel Sabitzer?
Beim FC Bayern hatte Sabitzer in der Rangfolge hinter den Platzhirschen Joshua Kimmich und Leon Goretzka deutlich das Nachsehen. Mit Ryan Gravenberch konnte sich zudem ein junges Talent aufdrängen und dem Österreicher seinen dritten Platz ablaufen. Des Weiteren wird im Ernstfall Jamal Musiala auf der 8er Position vorgezogen, was den Österreicher in der Rangordnung auf Platz 5 zurückfallen lässt. Zudem konnte der Rekordmeister mit Ex-Kollege Konrad Laimer bereits den ersten Transfer für den kommenden Sommer eintüten. Dieser wird den Konkurrenzkampf nur weiter in die Höhe treiben, weshalb für Sabitzer nur wenig Spielzeit in Aussicht sein wird. Sollte er seine Rolle bei den Red Devils stark erfüllen, so werden sich die Verantwortlichen beide Klubs mit Sicherheit an den Verhandlungstisch setzen. Eine Rückkehr an die Säbener Straße gilt jedenfalls als äußerst unwahrscheinlich.